– Karl Albert Gollwitzer (1839-1917) –
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Karl Albert Gollwitzer wurde am 17. Dezember
1839 in der heute nicht mehr bestehenden, bei Augsburg gelegenen
Ansiedlung Meringerau geboren. Er besuchte die Kreisgewerbeschule in
Augsburg und von 1859-60 die Architekten- und Ingenieurschule
München. 1864 Übernahme des väterlichen
Baugeschäfts und umfangreiche Tätigkeit als Architekt,
Bauunternehmer und Ingenieur. „Weitgehend unbeeinflusst durch
Wünsche und Weisungen der Auftraggeber baute er mit neugotischen
und orientalischen Stilelementen - oft auch auf eigene Rechnung und
Risiko – prächtig, fremdartig, herrschaftlich,
großstädtisch.“ (aus: Infoblatt Gollwitzer-Ausstellung). Zu
seinen Hauptwerken in Augsburg zählen der Bau der
Kammgarnspinnerei, mehrere Wohnhausgruppen (u.a. in der
Volkhartstrasse) und die Waldkuralpe Nervenheil in
Stadtbergen-Leitershofen. Er plante etliche, verwegen anmutende
Großprojekte: u.a. eine Bahnverbindung durch Schwaben und Bayern
nach Innsbruck und zum Brenner. Besonders abenteuerlich wirkt heute
noch seine Idee, den Stadtgraben am Oblatterwall zu einem Kanalhafen
auszubauen, um Augsburg als künftige Hafenstadt an die Donau
anzubinden. 1905 zog sich Gollwitzer ins Privatleben zurück und
machte ausgedehnte Mittelmeerreisen. Er starb am 9. Oktober 1917.
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